Die Blutgruppe beschreibt die individuellen Merkmale auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen. Wir kennen heute das AB0-System mit den Blutgruppen A, B, 0 und AB. Daneben gibt es das sogenannte Rhesus-System, um die Blutgruppen zu klassifizieren. Beide Systeme wurden durch Karl Landsteiner entdeckt, 1901 das AB0-System und 1941 das Rhesus-System. Die beiden häufigsten Blutgruppen in Deutschland sind die Blutgruppen A mit 43% und 0 mit 41% Anteil in der Bevölkerung. Entsprechend groß ist auch der Bedarf an Blutspenden dieser Gruppen, denn unter den Patientinnen und Patienten finden sich natürlich diese Anteile ebenso wieder. In Bezug auf das Rhesus-System besitzen ca. 85 % der Bevölkerung in Deutschland das Merkmal Rhesus positiv und 15% das Merkmal Rhesus negativ.
Bei einer Transfusion muss die Blutgruppen-Kompatibilität zwischen der spendenden Person und der Empfängerin oder dem Empfänger gegeben sein. Wäre dies nicht der Fall, würden sich die gebildeten Antikörper mit den Antigenen auf den Erythrozyten verbinden und verklumpen. Das kann lebensgefährliche Folgen haben.
Eine Spende von Personen mit einer Rhesus-negativen Blutgruppe kommt für viele Patientinnen und Patienten in Frage, aber sie selbst können nur von einer geringeren Auswahl Blut erhalten – bei Rhesus-positiven Menschen ist es genau anders herum. Bei den Blutgruppen mit beiden Antigenen A und B verhält es sich ein wenig anders (AB-, AB+). So können beispielsweise Träger der Blutgruppe AB Rhesus positiv nur für Personen mit der gleichen Blutgruppe spenden, da zwingend beide Antigene im Empfängerblut vorkommen müssen. Gleichzeitig haben sie jedoch im Notfall die größte Auswahl an potenziellen Spenden. Unabhängig vom Rhesusfaktor ist die Blutgruppe 0 deshalb so besonders, weil sie aufgrund der fehlenden Antigene beim Transfusionsempfänger keine Antikörper hervorruft und eine Verklumpung somit ausbleibt. Folglich können auch Personen mit A- und/oder B-Antigenen das Blut erhalten.
Die Blutgruppe 0 Rhesus negativ ist dabei die begehrteste aller Blutgruppen. Die Trägerinnen und Träger heißen „Universalspender“, da sie mit ihrem Blut allen Patientinnen und Patienten helfen können.