Blutbestandteile

Woraus besteht Blut?

Unser Blut enthält mehr als nur die roten Blutkörperchen, die bereits jeder aus verschiedenen Abbildungen kennt.

Die Blutbestandteile

Der schwerste Bestandteil unseres Blutes besteht aus den roten Blutkörperchen. Sie werden auch Erythrozyten genannt und machen bereits 45% des Volumens aus. Weitere Bestandteile sind die weißen Blutzellen (Leukozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Der dünnste und flüssigste Bestandteil des Blutes nennt sich Blutplasma.

Wissenswertes

Blutbestandteile im Überblick

Erythrozyten

Bei Menschen bis zum 20. Lebensjahr werden die roten Blutkörperchen vom Knochenmark aller Knochen gebildet – bei älteren Menschen nur noch in den Stellen des Körpers, die Knochenmark besitzen, nämlich Rippen, Wirbelsäule und Becken. Insgesamt befinden sich im menschlichen Körper durchschnittlich 35 Billionen Erythrozyten. Für gewöhnlich leben die Erythrozyten 120 Tage lang und werden in der Milz abgebaut.

Hämoglobin & Sauerstofftransport
Ihre charakteristische rote Farbe erhalten die Erythrozyten durch das Hämoglobin, das auch für die Funktion des Sauerstofftransports unerlässlich ist. Für die Bildung des Hämoglobins wird Eisen, Vitamin B12 und Folsäure benötigt. Ein ausreichender Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) ist wichtig, damit das Blut seine lebensnotwendigen Aufgaben erfüllen kann.

Der Blutkreislauf im menschlichen Körper
Das Hämoglobin innerhalb der Blutkörperchen ist so aufgebaut, dass es den Sauerstoff in den Lungen aufnehmen und an sich binden kann. Von den Lungen geht es durch das Herz und von dort aus weiter in den Körperkreislauf bis zu den einzelnen Zellen, wo schließlich der Sauerstoff für die Funktionstüchtigkeit der Zellen notwendig ist.

Leukozyten

Weiße Blutkörperchen
Leukozyten sind farblose Zellen, die unter dem Mikroskop neben den roten Blutkörperchen „weiß“ erscheinen. So entstand auch fälschlicherweise die Bezeichnung „weiße Blutkörperchen“.

Leukozyten sind so genannte Fresszellen
Weiße Blutkörperchen haben die Aufgabe, den Körper gegen Eindringlinge zu verteidigen. Die Stoffwechselprodukte der Krankheitserreger locken die Leukozyten an, welche durch eigenständige Bewegung zu den infizierten Stellen im Körper gelangen. Die Krankheitserreger werden von den Leukozyten „gefressen“, durch Enzyme zerstört und anschließend verdaut.

Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten
Leukozyten lassen sich in drei Gruppen aufteilen: die Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten. Die Granulozyten machen dabei den größten Anteil aus und leben einige Stunden. Sie erkennen eingedrungene Fremdkörper und machen diese unschädlich für den Körper. Monozyten nehmen ebenfalls Krankheitserreger und Fremdstoffe auf, die in ihrem Zellkörper zerstört werden. Die Lymphozyten leben jahrzehntelang und bilden Antikörper, die uns Menschen gegen Krankheitserreger immun machen.

Thrombozyten

Die kleinsten Zellen im Körper
In einem Liter Blut schwimmen 250 Millionen dieser kleinen Blutplättchen. Sie zirkulieren sieben Tage im menschlichen Körper. Die Blutplättchen haben wichtige Aufgaben im menschlichen Körper, zum Beispiel stärken sie die Immunabwehr, indem sie durch die so genannte „Endozytose” Fremdstoffe aufnehmen. In den Blutplättchen werden diese Fremdstoffe dann unschädlich gemacht, so dass das Ausbrechen einer Krankheit verhindert wird.

Die Blutstillung
Auch bei der Blutgerinnung spielen die Blutplättchen eine bedeutende Rolle. Liegt im Körper eine Gefäßverletzung vor, gelangen die Thrombozyten an diese Stelle im Körper. Sie heften sich so zusammen, dass eine Art „Pfropf” entsteht, der – ähnlich wie ein Pflaster – die Wunde schließt. Zudem versenden die in den Thrombozyten befindlichen Proteine bestimmte Botenstoffe, die zusätzliche Immunzellen „herbeirufen”, um das geschädigte Gefäß zu reparieren und zu schützen.

Wie schnell solch ein Heilungsprozess eintritt, ist abhängig von der Anzahl und der Funktionstüchtigkeit der Thrombozyten.

Anzahl der Blutplättchen
Eine Verminderung von Blutplättchen (Thrombozytopenie) kann verschiedene Ursachen haben: Infektionen, die Einnahme von Medikamenten sowie Nahrungsmittelallergien oder eine Schädigung der Abwehrstoffe zum Beispiel. Fällt die Anzahl unter eine kritische Grenze, können spontane Blutungen eintreten, da schon kleine Wunden nicht mehr gut verschlossen werden können.

Eine Vermehrung der Thrombozyten kann durch Erkrankungen des Knochenmarks, nach großen Operationen oder nach entzündlichen Erkrankungen, Tuberkulose sowie Krebserkrankungen hervorgerufen werden. Dadurch können Blutgerinnsel entstehen, die Embolien oder Lungenembolien auslösen können.

Blutplasma

Das Plasma ist eine durchsichtige, leicht gelbliche Flüssigkeit, die in etwa 55% des Blutes ausmacht. Es setzt sich zu 90% aus Wasser zusammen, in dem eine Vielzahl von Substanzen, wie Eiweiße, Zucker, Fette, Hormone, Enzyme, Kalium, Salze und Aminosäuren gelöst sind. Das Blut kann den Transport dieser Stoffe nur im flüssigen Zustand übernehmen und genau deshalb ist das Plasma ein so wichtiger Bestandteil unseres Körpers.

Transportfunktion des Plasmas
Im flüssigen Plasma zirkulieren die Blutzellen, die mit dem Blutkreislauf in verschiedene Bereiche des Körpers gelangen. Auch werden durch das Plasma die Abfallprodukte, wie zum Beispiel Kohlendioxid, befördert und zu den Körperstellen transportiert, an denen sie dann aus dem Körper entfernt werden können. Dies geschieht mit dem Kohlendioxid in der Lunge, wo es durch das Ausatmen ausgeschieden wird.

Die einzelnen Bestandteile des Plasmas sind eine wichtige Komponente des zentralen Abwehrsystems des Körpers, indem sie Antikörper und Enzyme transportieren, die als Abwehrstoffe des Blutes dienen und unseren Organismus vor Angriffen schützen. Zusätzlich können die Plasmaeiweiße verschiedenste Stoffe und auch wasserunlösliche Substanzen binden, um diese durch den Körper zu transportieren.